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Die beste Reisezeit für Botswana

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Es ist früh um 5 Uhr. Ich wache vor Kälte in meinem Dachzelt auf. Der Frost zieht durch meinen Körper und ich denke mir, warum ist das nur so verdammt kalt hier? Ich bin doch in Afrika! Zwei Schlafsäcke und eine Decke reichen nicht um mich bei Minus 2 Grad warm zu halten. Hilft nur aufstehen und es den Tieren nachahmen, in die Sonne setzen und auftauen. Willkommen im afrikanischen Winter in der Kalahari!

Inhaltsverzeichnis

Das Reisewetter in Botswana

Ich werde oft gefragt, wann die beste Reisezeit nach Botswana ist? Was ist die beste Jahreszeit? Gute Frage! Im Prinzip könnt ihr immer ins südliche Afrika reisen. Es ist zu jeder Zeit ein Erlebnis wert und das Wetter nie wirklich schlecht. Jede Jahreszeit, ob nun Winter oder Sommer, besitzt etwas Spezielles und letztendlich ist die beste Jahreszeit von den Vorlieben und dem Geschmack der einzelnen Personen abhängig. Die besten Tierbeobachtungen macht man im Winter, allerdings ist die Natur dann sehr karg. Da ich aber die grüne Natur liebe, fahre ich gerne auch im Sommer nach Botswana.

Allerdings gibt es für die einzelnen Regionen Botswanas besondere Reisezeiten in denen das Erlebte noch schöner, besser und vom Wetter angenehmer. Im Allgemeinen herrscht in Botswana warmes und überwiegend trockenes Savannen- und Halbwüstenklima, so dass es tagsüber ganzjährig nie unter 20 Grad kalt wird.

Wann du am besten in das Okavango Delta reisen solltest

Das Okavango Delta ist einzigartig in Afrika. Es herrscht eine unglaubliche Vielfalt an Flora und Fauna sowie verschiedene Möglichkeiten der Fortbewegung, sei es zu Fuß, per Allradfahrzeug oder auch im Mokoro auf dem Wasser. Interessanterweise wird das Okavango Delta aus dem Regenwasser der angolanischen Berge über den Okavango-Fluss gespeist. Während in Botswana im Juni und Juli größte Trockenheit herrscht, führt das Okavango Delta am meisten Wasser. Das Wasser aus Angola bahnt sich den langwierigen Weg über Namibia nach Botswana und versickert dann im Kalahari-Becken.

Die beste Reisezeit für das Okavango Delta ist also der afrikanische Winter, also Juni bis August/ September, wenn der Wasserstand des Flusses am höchsten ist. Tierbeobachtungen sind dann am allerbesten. Einige Bäume tragen im Winter keine Blätter, somit ist die Sicht relativ frei, in dieser Zeit suchen über 200.000 Tiere ihre Wege zum Wasser, weil der Rest des Landes trocken ist. Gegen September, wenn der Winter vorbei ist und die Sonne die Natur weiterhin durch ihre Hitze aufheizt, kommen immer mehr Tiere zum Wasser, da auch die letzten kleinen Wasserlöcher im Land ausgetrocknet sind.
Ausflüge per Mokoro, dem einheimischen Einbaumboot, sind zu dieser Jahreszeit unbeschreiblich facettenreich und näher kommt ihr kaum an die wunderbare Natur heran. Das Klima ist im Winter sehr angenehm, nicht so frostig wie in der Kalahari, Tagesüber um die 25 Grad und nachts zwischen 5 bis 10 Grad.
In der kurzen Regenzeit Botswanas, also zwischen Dezember und März/April, ist es schwierig die Wege im Delta zu befahren, da diese komplett aus Sand bestehen und schnell verschlammen. Auch eine Fortbewegung mit einem Allradfahrzeug kann schwierig werden, teilweise sind dann die Wege auch gesperrt.

Die ideale Reisezeit für die Kalahari

Die Kalahari-Halbwüste ist geprägt durch starke Temperaturschwankungen. Gerade im tiefsten afrikanischen Winter, also Juni und Juli, kann nachts die Temperatur unter Null Grad fallen und am Tag um die 20 Grad haben. Der sandige Boden kann die Wärme der Sonne nicht halten, daher ist warme Kleidung angesagt. Der Winter in der Kalahari ist grau, staubig und trocken, da wie bei uns die Bäume ihre Blätter verlieren. Im afrikanischen Winter drängen sich die Tiere an die wenigen verbleibenden Wasserstellen oder verziehen sich ins buschige Hinterland auf der Suche nach Wasser, Tierbeobachtungen sind zu dieser Zeit sehr schwierig. In dieser Zeit sind Tiere besser im Chobe Nationalpark oder im Okavango Delta zu beobachten.

Keine gute Reisezeit für die Kalahari sind die Monate September bis Oktober/ November, kurz bevor der Regen einsetzt. Zu dieser herrscht seit einigen Monaten Dürre, kein Regen und sehr viel Staub, kaum sind irgendwelche Tiere zu finden und es kann extrem heiß werden, mit Temperaturen bis zu 50 Grad.
In der Kalahari beschränkt sich die angenehmste Reisezeit auf die Monate Februar bis März/April. In dieser Zeit blüht die Halbwüste auf, das Leben und die Tiere der Kalahari kehren zurück. Daher sind die schönsten Reisemonate für die Kalahari Februar bis April. Auch die Temperaturen im afrikanischen Sommer sind sehr angenehm, tagsüber um die 30 bis 35 Grad und nachts warm um die 20 Grad, zum Reisen ideal. Auch für Tierbeobachtungen sind die Regenmonate in der Kalahari bestens als Reisezeit geeignet, viele Wildtiere bekommen zu dieser Zeit Junge, da sind dann am besten überleben und genug Futter haben.

Die beste Reisezeit für Tierbeobachtungen in Botswana

Botswana hat eine unglaubliche Artenvielfalt, ein Land in dem die Big5 Zuhause sind. Das ganze Jahr über streifen die Herden durch das ganze Land. Allerdings sind die Tiere vom Regen und der Natur (ihrem Futter) stark abhängig. Wenn es regnet, dann verteilen sich die Tiere auf ganze Regionen, weil es überall Wasser und grünes Futter gibt. Regnet es nicht und herrscht Trockenzeit, dann suchen die Tiere nach Wasser und versammeln sich an den wenigen verbliebenen Wasserlöchern.

Daher ist die beste Reisezeit für Tierbeobachtungen die Trockenzeit kurz vor einsetzen des Regens, weil ihr dann die Tiere einfach besser findet, nämlich an den Wasserstellen. Gleichzeitig sind Großteile der Flora vertrocknet. Entsprechend leichter können Tiere erspäht werden, da weniger Büsche, Gräser oder grüne Bäume die Sicht versperren.
Persönlich finde ich die regenreichen Monate Januar bis März auch sehr spannend, weil dann die Tierwelt Nachwuchs bekommt und es unglaublich entzückend ist die Jungtiere, sei es Babyelefanten oder kleine Löwenkinder, zu beobachten.

Safari im Chobe National Park

Über den Chobe National Park haben wir im Detail schon berichtet. Die Tierbeobachtungen in diesem Park sind einfach Weltklasse und einzigartig. Hunderte von Elefantenfamilien am Chobe Fluss machen Dickhäuter-Liebhaber wie mich einfach glücklich.

Natürlich ist die Trockenzeit, also die Winterzeit, die idealste Reisezeit für Wildtierbeobachtungen. Das Wasser ist knapp, somit versammeln sich die Tiere am Chobe Fluss. Da auch der Fluss weniger Wasser führt, ist hier der Platz für die guten Stellen begrenzt und führt somit zu Spannungen unter den Tieren. Die Elefanten werden laut und trompeten sich den Weg frei, die Antilopen haben Angst zu trinken, weil das Krokodil sehr nah ist. Ihr seht, sehr viel Action ist zu erwarten.

In den Monaten August und September ist auch das Wetter angenehm. Die Nächte sind nicht mehr so frostig kalt. Der Tag ist wieder länger mit mehr Sonnenstunden und auch die Tagestemperatur reicht an die 30 Grad Celsius heran.
Exkurs: Die Victoria Wasserfälle in Simbabwe/ Sambia
Auch wenn die Victoria Wasserfälle nicht in Botswana liegen, ist ein Besuch an den Fällen durch die Nähe lohnenswert. Nach dem Besuch des Chobe National Parks bei Kasane, sind die Wasserfälle nur ca. 1-2 Stunden Fahrt entfernt.

Auch die Wasserfälle sind abhängig vom Regen. Zum Ende der Regenzeit im März und April führt der Sambesi-Fluss am meisten Wasser und somit sind die Wasserfälle zu dieser Zeit gewaltig. Die riesigen Wassermassen schießen über 100 m in die Tiefe und erzeugen damit eine Meter hohe Gischt, die ihr bereits 60 bis 80 km entfernt sehen könnt. Auch für Kameraobjektive ist dies eine gefährliche Zeit. Ich habe schon einige Kameras sterben sehen, da sie nicht genug vor der Gischt geschützt waren. Also entweder gut verpacken oder gleich zu Hause lassen.
Die beste Reisezeit zu den Victoriawasserfällen ist sicherlich der afrikanische Winter und Frühling (Juli bis September), da dann der reißende Sambesi weniger Wasser führt, die Gischt nicht so hoch ist und ihr somit einen schönen Blick auf die Wasserfälle habt. Auch die Aktivitäten vor Ort, wie Wildwasserrafting oder Baden in den Devil´s Pool (direkt an der Kante, wo die Wassermassen 100 m tief stürzen), sind dann möglich.

Für Naturliebhaber

Nicht nur die Tierwelt Botswanas ist einmalig, auch die Natur hat einiges zu bieten. Wenn die Tierwelt spannende Einblicke gibt, ist die Natur eher trocken und öde. Allerdings sind einige Naturschauspiele gegen Ende der Trockenzeit, also im Oktober und November, sehr aufregend, besonders wenn plötzlich dunkle schwarze Wolken aufziehen, es blitzt und donnert, aber noch kein Regen kommt – wahnsinnig und manchmal beängstigend (ich bin nachts doch schon vom Zelt ins Auto geflüchtet, weil das Gewitter mir zu gefährlich war).

Wer von euch Botswana nicht als graues Land kennen lernen will, dem empfehle ich die Regenzeit. Blühende Wildblumen, dramatische Farben zum Sonnenuntergang zwischen den Regenwolken und es ist auch Brutzeit der Vögel. Die Natur ist in voller Aktion und sehr viel Leben rund um die Wildtiere.

Das Fazit

Ich war nun schon zu allen Jahreszeiten in Botswana und muss sagen, jede Reisezeit hatte etwas Schönes und Aufregendes und ihr könnt nie richtig falsch liegen. Zur Trockenzeit bieten sicherlich der Chobe Nationalpark, das Okavango Delta und die Salzpfannen die besten Erlebnisse. Die Kalahari zeigt sich im Frühling (Februar/März) von ihrer schönsten Seite. Jeder von euch hat auch verschiedene Vorlieben, die bei der Reiseplanung beachtet werden sollten, dann wird die Reise nach Botswana ein unvergessliches Erlebnis.

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Jochen Küpfer - Safari Experte
Jochen Küpfer - Safari Experte

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