Zwischen Nata und Kasane gibt es die A33 und es gibt die Hunter’s Road. A33 ist gleich Teer. Hunter’s Road ist gleich Affe, Löwe, Giraffe, Tiefsand, Grenzpatrouillen und Seekrankheit. Wer also eine Selbstfahrrerreise durch Botswana plant, in Besitz eines allradfähigen Gefährts sein wird und von dessen Fähigkeiten Gebrauch machen möchte, dem sei die Hunter’s Road in Botswana nahe gelegt.
Ein bisschen Geschichte
Letztendlich ist der Name “Hunter’s Road” selbsterklärend. Ende des 19. Jahrhunderts wurde über die Straße große Mengen an Elfenbein von Norden nach Süden gekarrt. In Straßennähe sind immer wieder Pans finden, die eine überlebens wichtige Wasserquelle boten. In trockenen Jahren kam es vor, dass Jäger verdursteten.
Die Fahrt
Befahrbar ist die Hunter’s Road ca. 65 km nach Nata. Dort biegt die Hunter’s Road Richtung Osten ab. Laut einigen Berichten ist der Abschnitt zwischen der Abzweigung und Pandamandenga abschnittsweise sehr buschig. Von daher beschlossen wir den einfacheren Einstieg in Pandamandenga zu nehmen. Das heißt, einmal voll tanken, einmal verpflegen und Verpflegung einpacken. Kleiner Tipp: Prüft die Deckel gekaufter Wasserflaschen. Nach einigen gefahrenen Kilometern kam die erste Beschwerde, dass der Deckel locker sei und das Wasser interessant schmecke.
Der genaue Einstieg ist ohne GPS nicht ganz einfach zu finden, von daher am besten das Gerät die komplette Strecke anwerfen. Die Hunter’s Road verläuft den kompletten Weg, teilweise nur wenig Meter, entlang der Grenze zu Simbabwe. Auf der andere Seite ist in regelmäßigen Abständen parallel eine bessere befestigte Grenzstraße zu sehen, die natürlich einlädt bei besonders anstrengend Passagen auf diese auszuweichen. Um es kurz zu sagen: Nicht machen! Wer bereits Probleme mit afrikanischen Grenzsoldaten hatte, versteht warum nicht.
Die ersten 20-30 km bis zur Kazuma Pan sind frisch gerichtet worden. Trotzdem lief es vergleichsweise beschwerlich. Die hinteren Reihen beschwerten sich zwecks Seekrankheit. Dafür ist die Gefahr stecken zu bleiben nicht besonders hoch, da der Untergrund fest und steinig ist. Eine (Mittags)pause empfiehlt sich bei der Kazuma Pan. Der Weitblick lädt zum Tiere gucken ein. Wir hatten das Glück einige Impalas, Zebras und Giraffen zu sehen.
Kurz nach der Pan wird es sandiger. Zwischenzeitlich so sandig, dass häufiger das Differenzial zur Anwendung kam. Und wenn man nicht mit dem Sand beschäftigt war, dann tauchten gelegentlich botswanische Grenzsoldaten irgendwo im Nirgendwo auf und verlangten, schwer mit Kalaschnikows bewaffnet, nach Wasser. Naja, wir hatten ja noch so ein paar Flaschen.
Unser Ziel war das Senyati Safari Camp an dem die Hunter’s Road direkt vorbei verläuft. Insgesamt beträgt die Strecke ab Pandamandenga bis zum Camp ca. 100 km, die wir mit Pause in etwa 4 Stunden bewältigten. In der Regenzeit (Dezember bis März) ist die Strecke nicht zu empfehlen, da diese sehr tief werden kann.
Die Tierwelt
An der Hunter’s Road verlaufen eigentlich immer simbabwische National Parks (Hwange Nationalpark, Kazuma Pan Nationalpark, Zambezi National Park). Entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Tiere erblickt werden und das ohne Parkeintritt zahlen zu müssen. Auf unserer Fahrt konnten wir zahlreiche Antilopen, Impalas, Zebra, Giraffen, Elefanten und Warzenschweine sehen. Andere Selbstfahrer berichteten von Löwen und Leoparden. Da kein Grenzzaun besteht, bewegen sich diese Tiere frei über die Grenze und sind somit nicht nur auf der simbabwischen Seite zu erspähen.
Fazit zur Hunter’s Road in Botswana
Wer seinen 4WD mal richtig beanspruchen möchte, für den ist die Hunter’s Road das Richtige. Wer sich bei tiefen Sandpisten unsicher fühlt, der sollte diese Strecke meiden. Die Tierwelt ist absolut sehenswert und vor allem kostenlos zu beobachten. Wer die komplette Strecke fahren möchte, der sollte beachten, dass der erste Abschnitt bis Pandamandenga noch langwieriger zu befahren und somit mehr Zeit einzuplanen ist. Ansonsten sollte genügend Verpflegung eingepackt werden. Weitere Autos haben wir selten gesehen (vielleicht 1-2). Das heißt, bei einer Panne kann die Wartezeit auf Hilfe gelegentlich länger dauern.