Malariaprophylaxe im südlichen und östlichen Afrika

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Vor den Reisen ins südliche Afrika taucht oftmals zwangsweise die Frage nach dem Schutz vor Krankheiten auf, sei es Malaria,Typhus oder Hepatitis und insbesondere wie ihr euch davor schützen kann. In diesem Beitrag betrachten wir die Malariaprophylaxe im Detail.

Achtung!

Vorab gilt, wir sind keine Ärzte und können keine ärztlichen Anweisungen bezüglich Malaria geben. Daher sollten bitte alle Reisenden ins südliche und östliche Afrika einen Spezialisten, beispielsweise einen Tropenarzt, aufsuchen und konsultieren.

Oftmals kennen sich Hausärzte nicht im Detail aus. In diesem Fall sollte sich an das Gesundheitsamt oder Tropeninstitut in der Heimatstadt gewendet werden.

Herrscht immer und überall Malariagefahr?

Die Malaria-Gebiete im südlichen Afrika werden in drei verschiedene Risikozonen eingeteilt. Es wird in Gebieten mit hohem, geringem und keinem Infektionsrisiko kategorisiert.

Südafrika

Zum größten Teil gibt es kaum noch Malaria in Südafrika, nur folgende Regionen im Norden und Osten sind noch betroffen: Limpopo (z.B. Mapungubwe National Park) und Mpumalanga, der Norden KwaZulu Natals und Zululand. Der Krüger Nationalpark weißt nur ein geringes Malariarisiko auf, aber trotzdem solltet ihr bei Bedarf vorbeugen.

Botswana

Botswana ist im Norden (Okavango Gebiet) ein Risikogebiet, besonders zum Sommer hin, wenn die Regenzeit einsetzt. Der Süden und die Kalaharischutzgebiete sind von der Malariamücke weniger betroffen. Daher ist hier, für die nicht betroffenen Regionen, nur eine notfallmedizinische (standby) Versorgung meist ausreichend.

Mosambik

Mosambik hat das Problem mit der Malariamücke noch nicht in den Griff bekommen, daher wird hier das ganze Land mit einem hohem Risiko eingestuft. In Mosambik spielt vor allem die sehr gefährliche Malaria tropica (bei Nichtbehandlung kann diese Malariaerkrankung zum Tode führen) eine große Rolle. Daher sollte man hier sehr dringend Vorsorge betreiben.

Sambia und Simbabwe

Auch die Länder Sambia und Simbabwe gelten als Gebiete mit hohem Risiko und das ganzjährig. Gerade in Sambia und Simbabwe ist die medizinische Versorgung flächendeckend sehr eingeschränkt. Daher sollte auch hier dringenden Vorsorge betrieben werden. Vor allem im Süden von Sambia und im Norden von Simbabwe am Karibasee, an den Victoria Wasserfällen sowie im Zambesi-Tal ist das Risiko enorm.

Namibia

Namibia ist nördlich von Windhoek bezüglich Malaria als Risikozone einzustufen, besonders im Caprivistreifen.

Im allgemeinen gibt es aber viele Gebiete, die jahreszeitlich bedingt mal mehr mal weniger Risikozone sind. In den Wintermonaten, wenn wenig Regen herrscht und es kühler ist, trefft ihr abends auf weniger Moskitos bis überhaupt keine Mücken. Somit ist die Gefahr im Winter oftmals geringer, aber trotzdem noch vorhanden.

Im Sommer, wenn es heiß und feucht ist, dann lieben die Mücken das Wetter, die Menschen und die Wahrscheinlichkeit steigt um ein Vielfaches gestochen zu werden.

Persönlich waren wir schon zu allen Jahreszeiten im südlichen Afrika und können auch bestätigen, dass sogar in hohen Risikozonen bspw. im Okavango Delta sehr wenige bis keine Mücken im Winter anzutreffen sind, wir aber trotzdem vorgesorgt hatten.

Malariaprophylaxe mit Medikamenten

Ärzte raten oft, wenn es ins südliche Afrika geht, dass Malaria mit Medikamenten vorgebeugt werden sollte (was wir auch grundsätzlich befolgen). Diese Medikamente, egal ob Lariam oder Malarone, bieten keinen 100% Schutz vor der Krankheit. Wichtig ist hierbei immer die genaue Einnahme der Tabletten wie vorgeschrieben, sonst hilft die Vorbeugung nicht im geringsten. Eine Impfung gegen Malaria, wie bei Gelbfieber, gibt es bisher noch nicht. Die Forscher arbeiten daran.
Wichtig ist auch nach dem Urlaub auf spezielle Symptome bei Krankheit (Fieber, grippeähnliche Symptome) zu achten, da Malaria zum Teil eine längere Inkubationszeit haben kann.
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Arzneimittel zur Prophylaxe gegen Malaria. Hier eine kurze Übersicht zu den 4 bedeutendsten Präparaten zur Vorbeugung:

  • Atovaquon-Proguanil oder auch Malarone genannt, ist seit 2001 sehr verbreitet in der Anwendung bei Malaria.
    • Zum einen wird es zur Vorbeugung genutzt, aber auch beim Eintreten der ersten Anzeichen von Malaria.
    • Ihr beginnt mit der Einnahme der Tablette (eine pro Tag immer zur gleichen Uhrzeit) 2 Tage bevor ihr in das Risikogebiet fahrt, dann natürlich während dem Aufenthalt im Riskiogebiet und bis 7 Tage nach Verlassen des Gebietes
    • Neben- und Wechselwirkungen können auftreten, hier solltet ihr dringend mit dem Arzt vorab sprechen (besonders wenn ihr regelmäßig weitere Tabletten einnehmt).
    • Seit 2013 gibt es den Wirkstoff Atovaquon-Proguanil als Malarone-Generika von verschiedenen Pharmaunternehmen und ist somit im Verkaufspreis gesunken.
  • Mefloquin oder auch Lariam genannt, ist wie Malarone ein sehr weit verbreiteter Arzneistoff zur Vorbeugung sowie Therapie der Malaria, wird aber immer weniger in Deutschland verkauft.
    • Der Grund hierfür liegt in den wissenschaftlich nachgewiesenen starken Nebenwirkungen des Medikaments (Gleichgewichtsstörungen, Depressionen, Tinnitus, Durchfall etc.). Daher sollten Aktivurlauber, wie Taucher oder Piloten, auf ein anderes Medikament zugreifen.
    • Auch hier kann es Wechselwirkungen geben, daher bitte vorher mit einem Arzt absprechen, ob die Einnahme möglich ist.
    • Anwendung: Mefloquin nehmt ihr nur einmal die Woche ein, aber beginnt bereits ca. 2-3 Wochen vor Einreise in das Risikogebiet und nimmt die wöchentliche Tablette bis 4 Wochen nach Ende der Reise ein.
    • Lariam wird gerne als Alternative zu Malarone genommen, da es kostengünstiger ist.
  • Chloroquin, beispielsweise in Resochin, ist ein weiterer Wirkstoff zur Vorbeugung und hat im Vergleich sehr wenig Nebenwirkungen.
    • Chloroquin wird nicht bei der Prophylaxe von Malaria tropica eingesetzt, da es leider bereits viele resistente Erreger gibt.
    • Es sollte wöchentlich eingenommen. In diesem Fall 2 Tabletten pro Woche am selben Tag.
    • Chloroquin wird aufgrund der vielen resistenten Erreger in Afrika immer weniger eingesetzt, oft nur noch in der Karibik.
  • Doxycyclin wird auch zur Prophylaxe der Malaria tropica benutzt und von der WHO empfohlen. Dieser Wirkstoff ist aber in Deutschland nicht als Malaria-Medikament zugelassen. Es ist ein Antibiotikum und wird normalerweise bei Infektionen des Magen-Darm-Trakts, bei Gallenwegsinfektionen oder Akne sowie Borreliose eingesetzt. Daher ist es eher schwierig dieses Medikament in Deutschland aufgrund der Malaria-Indikation zu erhalten.

Welches Medikament ihr einnehmt, hängt von jedem selber ab. Einige Malaria-Medikamente haben starke Nebenwirkungen (Kopfschmerzen, Alpträume etc.). Ich habe schon verschiedene Malaria-Tabletten (Lariam, Malarone, etc.) eingenommen und nie Probleme gemerkt. Allerdings bei anderen Bekannten auch Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen miterlebt.

Was kann ich sonst gegen den Angriff der Mücken machen?

Da die Tabletten gegen Malaria nicht zu 100 % schützen, sind natürlich weitere Vorkehrungen zur Prophylaxe gegen Malaria sehr wichtig. Diese sind vergleichsweise einfach umzusetzen:

  • Aus eigener Erfahrung tauchen die Mücken gerne zur Dämmerung sowie nach dem Sonnenuntergang auf, d.h. abends sollte lange Kleidung getragen werden, um den Mücken wenig Angriffsfläche zu bieten. In Deutschland können beispielsweise bereits imprägnierte Anti-Moskito-Socken erworben werden, bspw. von der Firma Craghoppers.
  • Wenn ihr mit dem Zelt unterwegs seid, sollte dringend darauf geachtet werden, dass das Zelt besonders abends gut geschlossen bleibt und somit auch nicht andere Tiere Zugang zum Bett finden.
  • Es gibt eine große Reihe an Mückensprays für den Körper sowie für Räume (Zelte). Diese empfiehlt sich einzusetzen und immer einen Vorrat zur Not dabei haben. Es kann doch mal passieren, dass Mücken um einen herumschwirren.
  • Hier eine Liste der Anti-Malaria-Mückensprays, die ihr problemlos bereits in Deutschland kaufen könnt und mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben. Alle wirken ähnlich gegen Mücken und Insekten:
    • Nobite Hautspray
    • Anti Brumm forte
    • Careplus Anti Insect Spray
    • Autan Tropical Anti Malaria Spray
    • alle gibt es als Spray sowie als Creme/ Lotion
  • Das beste Raummückenspray könnt ihr in Afrika kaufen, es heißt DOOM und bekommt es in jedem Supermarkt sowie in jeder Drogerie im südlichen Afrika.
  • Wenn ihr nicht im Zelt schlaft, sondern in einer Lodge, dann ist immer ein imprägniertes Moskitonetz, das über das Bett gehängt wird, wichtig. Es gibt spezielle Moskitonetze, die bereits kostengünstig in Deutschland gekauft werden können.
  • Seit einiger Zeit gibt es auch imprägnierte Seidenschlafsäcke, den sogenannten Tropenschlafsack, zum Schutz vor Mücken und anderen Kleintieren.

Im Notfall, wenn auffällig ist, dass nach einen Mückenstich starkes Unwohlsein auftritt, sofort über die Unterkunft Hilfe rufen. Ansonsten, wenn ihr in der Nähe einer Stadt seid, sofort ein Krankenhaus aufsuchen.

Malariaprophylaxe

Kurz gefasst

Mit dem Thema Schutz vor Malaria sollte sehr ernst umgegangen, sich gut informiert und auch vorbereitet werden. Angst in die verschiedenen Gebiete mit hohem Malariarisiko zu reisen solltet ihr trotzdem keine haben. Wenn sich an die ganzen Vorkehrungen, Medikamente, lange Kleidung und Mückensprays gehalten wird, dann ist bestens vorgesorgt, egal in welchem Gebiet ihr im südlichen Afrika unterwegs seid.

Rufen Sie uns unverbindlich an. Wir beraten immer kostenlos nach Ihren individuellen Wünschen.
Jochen Küpfer - Safari Experte
Jochen Küpfer - Safari Experte

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