Die 18 Top Namibia Sehenswürdigkeiten: Unsere Highlights & Geheimtipps

Fish River Canyon in Namibia

Bei Namibia denkt man an Wüsten, die Namib und die Kalahari, die Big Five und deutsche Kolonialgeschichte. All das haben wir in Namibia gefunden.

Inhaltsverzeichnis

Aber Namibia kann noch viel mehr:

  • Vielfältige und wunderschöne Landschaften
  • Urwüchsige, wilde Natur
  • Eine lebendige Geschichte
  • Eine Bevölkerung, so abwechslungsreich wie die Geschichte des Landes
  • Aufgeschlossene und immer hilfsbereite Menschen
  • Erfolgreiche Naturschutzprojekte

 

Hier findest du unsere 18 Highlights für eine Namibia-Reise, welche aus unserer Sicht besonders sehenswürdig sind:

 

Windhoek

Die Hauptstadt des Landes ist der Dreh- und Angelpunkt für den Tourismus. Mit dem internationalen Flughafen Hosea Kutako ist Windhoek (fast) automatisch Start und Ende einer Rundreise durch Namibia. Hier findet Ihr verschiedene internationale und lokale Mietwagenanbieter, eine gute Mischung aus Übersichtlichkeit, schönen Gästehäuser und Erlebnismöglichkeiten.

Kirche in Windhoek Namibia

Windhoek bietet einige wirklich interessante historische Plätze und Monumente aus der Kolonialzeit. Gleichzeitig ermöglicht es viele spannende Einblicke in das moderne Namibia. Es lohnt sich für einen Kurzaufenthalt am Anfang oder Ende der Reise. Für den Ausklang eines ersten Tags im Land sollte man sich -Klischee hin oder her-  ein Abendessen und einige Drinks in Joe’s Beerhouse gönnen. 

Das solltest Du machen:

  • Entdecke die Spuren der Deutschen Kolonialzeit auf einem Besuch der Christuskirche und der Alten Feste mit dem Reiterdenkmal
  • Genieße einen Spaziergang im Park des Tintenpalasts, dem Sitz der Nationalversammlung
  • Tauche ein in das bunte Leben der Bewohner des Townships Katutura auf einer Tour mit lokalem Guide. Tipp: Unbedingt eine private Tour buchen (keine Gruppe)!
  • Abendessen in Joe’s Beerhouse mit einem oder mehreren Windhoek Lager. Besonders „Fleischfresser“ werden ein kleines Paradies vorfinden.
  • Biltong Vorrat für die Reise anlegen, z.B. bei Closwa Biltong Windhoek oder bei Biltong & Bites

Das Khomas Hochland – Wandern auf der Milchstraße

Windhoek liegt auf einer Höhe von gut 1.600 Metern im Zentrum des Khomas Hochlands. Die umliegende Region wird nur von wenigen Reisenden als eigenes Reiseziel wahrgenommen. Weite Savannenlandschaften und wunderschöne Bergketten bilden hier eine der echten Geheimtipp-Traumlandschaften Namibias. Man findet kleinere Naturschutzgebiete und Gästefarmen, auf denen man herrlich wandern und echte namibische Gastfreundschaft erleben kann.

Das solltest Du machen:

  • Sehr schöne Wanderwege bietet der Daan Viljoen Park seinen Tagesbesuchern nur etwa 25 Kilometer westlich von Windhoek
  • Für Aufenthalte bieten sich Wanderern und Aktiven zum Beispiel das Voigtland Guesthouse oder die Gästefarm Düsternbrook an
  • Tipp für alle „Sterngucker“ und Hobbyastronomen ist der Westen der Khomasregion. Dort endet das Hochland an der Großen Randstufe spektakulär und geht in die Namib Naukluft Region über. Der Nachthimmel über den Hakosbergen und dem Gamsberg ist besonders klar und man hat das Gefühl nach den Millionen Sternen der Milchstraße greifen zu können.

 

Übrigens:

Verschiedene Astro-Gästefarmen bieten ihren Gästen Equipment und Tipps für Sternenbeobachtungen und kombinieren Wanderungen in spektakulärer Landschaft am Tag mit einem Spaziergang auf der Milchstraße in der Nacht.

Palmwag Konzessionsgebiet

Kein Schutzgebiet steht so symbolisch für den Charakter Nambias, wie die riesige Palmwag Konzession im Nordwesten des Landes. Es ist…

… sehr weit weg von allem

… vollkommen ursprünglich und sehr rau

… nur aus der Luft oder auf einer langen Fahrt über Schotterpisten erreichbar

… meist knochentrocken

… unfassbar schön und voller Leben!

Palmwag Konzessionsgebiet Namibia

Palmwag wurde bereits seit langem zunächst von echten Tierschutzpionieren und schließlich auch durch den namibischen Staat geschützt. Es ist heute das Gebiet in Afrika mit der letzten größeren Population Spitzmaulnashörner. Das Gebiet beheimatet eine große Zahl an Wüstenelefanten, Zebras, Giraffen, Oryx-Antilopen, Löwen, Leoparden und Hyänen. 

Palmwag Konzessionsgebiet Tiere

In Begleitung der lokalen Guides findet man keine Tier- und ganz sicher keine Besuchermassen, sondern Überlebenskünstler und seltene Spezialisten. Dabei wird es ordentlich staubig und man wird gut durchgeschüttelt.

Besonderer Tipp: 

Das Etendeka Mountain Camp, am Rande des Palmwag Gebietes, bietet neben Game Drives auch spannende Safari-Walks an. Die Guides sind großartig und das Erlebnis auf den Wanderungen in der spektakulären Landschaft absolut unvergesslich.

Rock Art in Twyfelfontein

In der südlichen Kuneneregion liegt Twyfelfontein, welches Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist. Twyfelfontein ist eine der wichtigsten Stätten für historische Felsmalereien und Ritzereien im südlichen Afrika. Mit seinen zigtausend Kunstwerken ist er ein wirklich beeindruckender Ort. 

Rock Art in Twyfelfontein

Die Hänge des kleinen Tals sind nahezu vollständig mit Darstellungen von Tieren, Menschen und Szenen aus dem Leben der Ur-Künstler geschmückt und sollten auf einer Reise durch die Region unbedingt besucht werden. Ein echtes Highlight, aber in der Hauptreisezeit beileibe kein Geheimtipp.

Tipps und Anregungen: 

Twyfelfontein ist sehenswert, aber für den normalen Reisenden definitiv nicht tagesfüllend. Der Besuch lohnt besonders en Route zum Beispiel in Verbindung mit einem Tagesziel in der Palmwag Konzession oder in einer der Safarilodges in der Umgebung von Twyfelfontein

Etosha Nationalpark

Der Etosha ist ein absolutes Muss auf einer Namibiareise. Der größte, älteste und mit großem Abstand tierreichste Park Namibias, ist durch die gut ausgebaute Nationalstraße aus Richtung Windhoek gut erreichbar.

Eingang Etosha Nationalpark

Der Nationalpark kann über vier Tore aus allen Himmelsrichtungen angefahren und komplett durchquert werden. Die Selbstfahrt in dem riesigen Wildgebiet (1/2 Fläche der Schweiz) ist hervorragend möglich. Vor allem in der langen Trockenzeit (April bis November) hat man allerbeste Chancen auf sehr viele Tiersichtungen an den zahlreichen Wasserlöchern. Zahlreiche Camps und Lodges, sowie einfache staatliche Rastlager bieten gute Unterkunftsmöglichkeiten im und am Etosha.

Giraffen im Etosha Nationalpark

Elefanten im Etosha Nationalpark

Tipps und Anregungen:

  • Die Erkundung des Parks auf eigene Faust ist ein unvergessliches Erlebnis. Unbedingt machen! 
  • Wenn es die Reisekasse erlaubt, unbedingt auch einen Aufenthalt in einem der privat gemanagten Schutzgebiete Hobatere, Etosha Heights, Ongava oder Onguma am Rand des Parks einplanen. Das Erlebnis der Game Drives mit den Guides ist großartig und setzt dem Erlebnis der Tierwelt die Krone auf.

Swakopmund

Das hübsche Kolonialstädtchen liegt sowohl in der Wüste, als auch direkt am Meer. Hier grenzt die Namib Wüste mit ihren Sandmassen direkt an den Atlantischen Ozean. Swakopmund mit seinen Jugendstilbauten aus der deutschen Kolonialzeit liegt mit Fachwerkhäusern und Schwarzwälder Kirschtorte im Stadtzentrum dazwischen.

Hotel Eberwein Swakopmund

Ein Muss für alle, die sich für die jüngere Geschichte Namibias und die koloniale Vergangenheit interessieren. Mit großem Abstand der Ort in Namibia mit den vielfältigsten und meisten Erlebnismöglichkeiten. Ein Traum für Liebhaber von Meeresfrüchten und auch sonst zumindest ein idealer Zwischenstopp von Süd nach Nord oder Nord nach Süd.

Pier in Swakopmund

Tipps und Anregungen:

  • Ein Rundflug im Sportflugzeug über der Namib und der südlichen Skelettküste
  • Eine Halbtagesfahrt mit dem Katamaran entlang der Atlantikküste mit Robben, Seevögeln und Delfinen
  • Frische Meeresfrüchte und ein Glas Weißwein in „The Tug“ am Jetty von Swakopmund
  • Besonderes Erlebnis: Eine Living Desert Tour – vier Stunden Allrad-Abenteuer in der Wüste vor den Toren Swakopmunds auf der Suche nach allem was in der Namib lebt (Schlangen und Krabbeltiere sind garantiert)

Fish River Canyon

Im äußersten Süden Namibias findet man den, nach dem Grand Canyon, zweitgrößten und ältesten Canyon der Welt. Spektakuläre Landschaften, die der Fischfluss bis zu 550 Meter tief in die Wüstenlandschaft gegraben hat.

Fish River Canyon in Namibia

Großartige Fotomotive bieten sich von verschiedenen View Points am Rande des Canyons. Da der Canyon sehr weit im Süden liegt, ist die lange Fahrt für nur einen Blick und ein paar Bilder jedoch nur echten Enthusiasten zu empfehlen. Außerdem in Kombination mit Lüderitz oder aber dem südafrikanischen Northern Cape großartig.

Tipps und Anregungen:

  • Alle Wanderer mit ausreichend Zeit im Gepäck sollten unbedingt eine der vielen Tages- oder Mehrtageswanderungen in den Canyon unternehmen (temperaturbedingt nur von April bis September möglich). Ein Beispiel ist der „Canyon Rim to River Hike“ (3 Tage/2 Nächte)
  • Für Allrad-Abenteurer bietet sich unbedingt die Überquerung des Oranje Flusses südlich des Canyons im südafrikanischen Richtersveld NP an – ein echtes „Reifenfresserabenteuer“

Erongogebirge

Für viele Reisende nur eine „drive through“-Region im Zentrum des Landes. Selbst schuld sind wir versucht zu sagen.

Aussicht Erongogebirge Namibia

Denn zwischen der spektakulären Spitzkoppe im Westen und dem Flussbett des Omaruru im Osten erstreckt sich eine wilde, zerklüftete Berglandschaft, die zu den schönsten und kulturell-historisch spannendsten Regionen Namibias gehört.

Tipps und Anregungen:

  • Eine Entdeckungstour in die Geschichte der Khoisan Buschleute, deren Felsmalereien fast überall im Erongogebirge zu finden sind, z.B. in „Phillip’s Cave“ auf dem Gelände der Gästefarm Ameib
  • Eine Wanderung und Besuch der „Small Miners“ im imposanten Hohenstein Massiv (ca. 2.300 Meter)
  • Wandern und Tiere entdecken in den Granitfelsen der Erongo Mountain Nature Conservancy und ein unvergesslicher Sundowner-Moment mit Blick auf das Tal des Omaruru Trockenflusses.

Dünenwanderung am Sossusvlei in der Namib Wüste

Die Namibwüste erstreckt sich entlang der gesamten Atlantikküste Namibias. Der bekannteste Teil der Wüste und eines der absoluten Highlights für die meisten Reisenden ist die Region westlich von Sesriem. Hier finden Besucher die berühmten Lehmpfannen des Dead Vleis und des Sossusvleis und ein Meer aus riesigen Sanddünen, die zum Teil auch zu Fuß erkundet werden können. 

Düne Sossusvlei in der Namib Wüste

Ein Muss ist die Fahrt in die Namib, entlang des meist trockenen Tsauchab Flusses, bis man schließlich die bizarre Landschaft des Sossusvleis erreicht.

Sossusvlei in Namibia

Tipps und Anregungen:

  • Die Fahrt in die Wüste am frühen Morgen. Dann erlauben die Temperaturen eine Wanderung auf die Dune 45 und die aufgehende Sonne zeichnet herrliche Schattenbilder auf die Dünen 
  • Eine Fahrt in die etwas östlich der Sandwüste gelegenen Hügel der Felsnamib zum Sonnenuntergang. Hier hat man einen „Millionen-Dollar-Blick“ auf den Sonnenuntergang hinter den Dünen und auf die mystischen „Fairy Circles“, tausende kreisrunde Muster, die die Natur in den Boden der Wüste gemalt hat.
  • Ein Flug im Heißluftballon über der Namib mit anschließendem Sektfrühstück in der Wüste.

„Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“

Wenn es die perfekte Reiselektüre für eine Namibiareise gibt, dann ist das Henno Martins autobiografische Erzählung seines Überlebenskampfes im Kuiseb Canyon am Rande der Namib Wüste. Knochentrocken und sachlich nimmt das Buch einen mit auf die Suche nach Wasser, Baumaterial und auf die Jagd in der lebensfeindlichen und dennoch wunderschönen Wüste.  Das Buch saugt einen förmlich hinein in die Erlebnisse der Flucht der beiden deutschen Geologen Martin und Korn. Man spürt förmlich die Kraft der Wüste. Was kann es Großartigeres geben, als den Tag auf Wanderungen zum Beispiel in der spektakulären Naukluft (Absoluter Wandertipp nicht weit vom Kuiseb Canyon entfernt) zu verbringen und am abendlichen Lagerfeuer nicht weit vom Ort des Geschehens entfernt in die Geschichten der beiden Überlebenskämpfer einzutauchen?

Lesetipp:

Henno Martin: Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste; Verlag Two Books

Raubkatzenschutz der Africat Stiftung

Eine großartige Möglichkeit wilde Leoparden in freier Wildbahn erleben zu können, bietet sich Besuchern in dem über 50.000 Hektar großen, von der Africat Stiftung genutzten Okonjima Schutzgebiet südlich von Otjiwarongo. Die Lage macht Okonjima zum idealen Zwischenstopp zwischen Windhoek und Etosha.

Die Africat Stiftung hat sich seit vielen Jahren erfolgreich den Schutz und der Erforschung der afrikanischen Großkatzen verschrieben. In Okonjima stehen vor allem die vielen Leoparden des Gebiets im Fokus. Finanziert wird die Arbeit der Stiftung zum Teil aus den Erlösen des Tourismus der Lodges des Schutzgebiets.

Africat Stiftung Namibia

Das Wildreservat kann ausschließlich auf Game Drives und Wanderungen in Begleitung der lokalen Guides erkundet werden. Selbstfahrer können, wie in privaten Schutzgebieten üblich, bis zu einer der Lodges fahren und lassen dort ihr Fahrzeug für die Zeit des Aufenthalts stehen.

Die angebotenen Leoparden-Trackings werden von sehr erfahrenen Guides durchgeführt und sind ein echtes Highlight. In der Station der Africat Stiftung erhalten interessierte Besucher spannende Einblicke in die Arbeit und Entwicklungen des Raubkatzenschutzes in Namibia.

Hinweise und Gedanken:

  • Die Leoparden leben vollkommen wild, werden nach unserem Wissen nicht zugefüttert und es findet kein perverses Raubkatzen-Streicheln und Schmusen statt.
  • Safari-Puristen könnten und dürfen dennoch die Nase rümpfen, da einige der Leoparden auf Okonjima zu Forschungszwecken (und vermutlich Tourismuszwecken) Peilsender tragen. 
  • Keine Frage: Der Peilsender gehört im Zusammenhang mit Tourismus eigentlich nicht an den Hals des Leoparden. Aber europäische Touristen hätten natürlicherweise auch nichts in Namibia verloren. Der Lebensraum von Wildtieren sollte nicht bedroht sein, usw. In unseren Augen dient die Maßnahme einem sinnvollen Zweck und trägt durch so etwas wie eine Leoparden-Garantie für die Gäste zu deren Erlebnis und zum Erfolg des Schutzprojekts bei.

Lüderitz und die Geisterstadt Kolmannskuppe

Über Lüderitz an der Atlantikküste im äußersten Südwesten Namibias gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Für manche ein kolonialgeschichtlicher Höhepunkt Namibias mit ihren deutschen Gründerzeitvillen, für andere ein langweiliges aussterbendes Kaff am Ende der Welt. Für uns irgendwo dazwischen, aber in Verbindung mit den anderen Highlights des Südens Namibias und vor allem mit einem Besuch in der „Geisterstadt“ Kolmannskuppe definitiv einen Abstecher wert.

Haus in Lüderitz, Namibia

Tipps und Anregungen:

  • Eine Übernachtung in Lüderitz einplanen und nicht zu spät anreisen (vom Fish River Canyon oder aus dem Namib Rand)
  • Am Nachmittag die koloniale Kulisse von Lüderitz erkunden, ein Windhoek Lager am Diaz Kreuz oder im Hafen der Stadt trinken und anschließend fangfrische Meeresfrüchte genießen
  • Vormittagsbesuch in der Geisterstadt Kolmannskuppe (ca. 9:30 bis 11 Uhr) mit ihrer, im Sand versinkenden, Bauten aus der Zeit des Diamantenrauschs im damaligen Deutsch-Südwestafrika. Anschließend Weiterreise.

Wüstenelefanten in der Kuneneregion (Damaraland)

Entlang der Trockenflüsse der Kuneneregion führen seit Urzeiten die Wanderrouten der, an das Leben in der Wüste angepassten, desert adapted elephants oder vereinfacht Wüstenelefanten. In der Regenzeit füllen sich die Grundwasserspeicher unter den Trockenflüssen Ugab, Huab, Aba-Huab, Hoarusib und Hoanib auf, so dass sie in den folgenden Trockenmonaten zu wahre Archen des Lebens in der Wüste werden.

Wüstenelefant im Damaraland, Namibia

Wenn Nahrung und Wasser knapp werden, ziehen sich mehr und mehr Tiere in die Trockenflüsse zurück. Die Elefanten spüren das Grundwasser auf und schaffen beim Saufen kleine Wasserstellen. Es folgen die Antilopen, Zebras und Giraffen und schließlich auf deren Spuren wiederum die Raubtiere in die engen Lebensadern der Wüste.

Damaraland in Namibia

Die Fahrt in den zumeist tiefsandigen Flussbetten ist sehr anspruchsvoll und nur für erfahrene Allradfahrer mit schweren Allradfahrzeugen und entsprechend starkem Motor machbar. Da das Damaraland außerdem zum allergrößten Teil im Besitz/in Verwaltung lokaler Stämme und Gemeinden ist, empfiehlt es sich, die Erkundung mit einem Guide einer Lodge zu unternehmen.

Tipps und Hinweise:

  • Die Camps und Lodges entlang der Trockenflüsse bieten, je nach den lokalen Gegebenheiten, Pirschfahrten und Safari-Wanderungen an. Diese werden von kenntnisreichen und sehr engagierten Guides begleitet
  • Je länger und weiter die Fahrt oder Wanderung geht, desto spannender und erfüllender ist das Erlebnis in der Regel (auch wenn es recht anstrengend ist). Man entdeckt ganz sicher keine Tiermassen, aber dafür die Spezialisten Namibias in ihren ursprünglichen Lebensräumen. 
  • Besonders hervorheben möchten wir den Hoanib im südlichen Kaokoveld, westliche von Sesfontein. Die Region ist praktisch menschenleer und sehr tierreich. Mit etwas Glück spüren die Guides der wenigen Camps, neben den Wüstenelefanten, auch Wüstenlöwen, Giraffen oder sogar eines der seltenen Nashörner Namibias auf.
  • Großartige Projekte betreibt EHRA (Elephant Human Relations Aid) mit dem Ziel Konflikte um Lebensraum und Wasser zwischen der lokalen Damarabevölkerung und den Dickhäutern zu lösen. Einige Safaricamps in der Region des Ugab Trockenfluss bieten Gästen die Möglichkeit Einblicke in die Arbeit des Projekts zu erhalten.

Kaokoveld und Kunene Fluss

Wenn man das Palmwag Konzessionsgebiet und auch Sesfontein und den Hoanib hinter sich gelassen hat, erreicht man das sogenannte Kaokoveld. Weite Ebenen, schroffe Berge und unendlich viel Nichts, in dem man immer wieder auf Siedlungen der Ovahimba Halbnomaden und der Herero trifft. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die schönsten Begegnungen mit der Bevölkerung in afrikanischen Ländern eigentlich immer spontan geschehen. An einer Tankstelle, bei einer Wanderung, an der Garküche oder z.B. mit einer Reifenpanne im Kaokoveld. Wenn man gerade dringend Flickzeug für den Autoreifen braucht und nicht das perfekte Foto mit lächelndem „Ureinwohner“ sucht. Die verschiedenen Cultural Villages oder Living Museums der Ovahimba, der San oder der Damara bieten definitiv kein authentisches Erlebnis! Sie haben auf jeden Fall einen Sinn, geben einigen Menschen eine Verdienstmöglichkeiten und dem Reisenden ein paar Einblicke, wie das Leben der Menschen (gewesen) sein könnte. Daher: mit der richtigen Erwartung ruhig einmal eine durch Schilder angekündigte „Siedlung“ der Ovahimba besuchen. Für authentische Begegnungen am besten einfach ohne Erwartungen treiben lassen, freundlich und aufgeschlossen sein. Im äußersten Norden des Kaokovelds erreicht man schließlich den Kunene Fluss, welcher ganzjährig Wasser führt und die Grenze zu Angola bildet. Er ist eine wahre grüne Oase inmitten der Wüste. Allein deshalb ist der Kunene schon einen Abstecher wert! Zu empfehlen ist der Besuch an den Epupa Wasserfällen und, wenn die Piste es erlaubt, die Fahrt entlang des Kunene zu den benachbarten Ruacana Fällen.

Tipps und Hinweise:

  • In der Trockenzeit und mit einem guten Allradfahrzeug eine abenteuerliche Fahrt entlang des Kunene zwischen Epupa und Ruacana. Wichtig: Locals nach den aktuellen Pistenbedingungen fragen.
  • Eine Wanderung oder ein Spaziergang entlang des Kunene an den Epupa Wasserfällen 
  • White Water Rafting auf dem Kunene Fluss. Verschiedene Lodges bieten diese Tages- oder Halbtagestouren an. Achtung: Wasserstandsabhängig!

Die Skelettküste

Die Atlantikküste nördlich von Swakopmund wird auf Grund alter (inzwischen größtenteils verschwundener) Walskelette, Schiffswracks und ganz sicher für ihre lebensfeindliche Umgebung als Skelettküste bezeichnet. 

Skelettküste in Namiba

Die südliche Hälfte der Skelettküste (Swakopmund bis Torra Bay) ist frei zugänglich und recht gut befahrbar. Der Norden ist bis zum Kunene Fluss (Grenzfluss nach Angola) für Selbstfahrer gesperrt. Er ist nur auf einer Flugsafari oder bei einem Aufenthalt in einer von zwei Lodges mit Sonderstatus zu bereisen. 

Robben an der Skelettküste in Namibia

Die Landschaft der Skelettküste gehört sicherlich zu den einzigartigsten Gebieten unserer Erde. Hier treffen Ozean und Wüste in einer spektakulären Landschaft direkt aufeinander. Auf den ersten Blick vollkommen lebensfeindlich, haben sich durch das Zusammenspiel des kalten Benguela-Stroms und der heißen Wüste tatsächlich sehr viele tierische und pflanzliche Überlebenskünstler angesiedelt: Ohrenrobben, Schakal, Oryx-Antilope, Wüstenelefanten und Wüstenlöwen (beide im Norden) können hier beobachtet werden. Selbiges gilt für Welwitschia Mirabilis und Sukkulenten sowie die „Lebenden Steine“.

Tipps und Anregungen:

  • Mit knapper Zeit und Budget: Erkundung des südlichen Teils der Skelettküste als Tageserlebnis auf einer Tour von Swakopmund zur Robbenkolonie am Cape Cross. Entweder auf eigene Faust oder mit Guide. Alternativ empfehlen wir die Erkundung der südlichen Skelettküste en Route auf einem langen, aber entspannten Fahrtag von Swakopmund ins Damaraland oder andersherum.
  • Die Skelettküste „erzwingen“ durch eine Nacht am Cape Cross oder Terrace Bay lohnt sich unserer Erfahrung nach nicht.
  • Mit größerem Budget empfiehlt sich ein Aufenthalt im Skeleton Coast National Park, nördlich von Torra Bay. Die wenigen exklusiven Lodges bieten hier ein komplettes Paket mit tollen Aktivitäten und Erkundungen entlang der Küste. Alternativ werden von Swakopmund aus Flugsafaris in temporäre Camps im Skeleton Coast NP angeboten.

Wasserparadies Zambezi Region

Ungezähmte Flussläufe, tierreiches Marschland und weite Überflutungsebenen mit großes Elefanten- und Büffelherden. Klingt nach dem Okavango Delta im benachbarten Botswana, trifft aber auch auf die Zambezi Region (früher Caprivistreifen) im Nordosten Namibias zu. Das System der Flüsse Kavango, Kwando, Linyanti, Sambesi und Chobe bilden hier eines der artenreichsten und spannendsten Safarigebiete im Südlichen Afrika.

Nilpferd Zambezi Region Namibia

Auf guten Asphaltstraßen ist die Anreise z.B. aus dem Etosha in einem guten Fahrtag zu bewältigen. Die Nationalparks und Schutzgebieten der Region, die alle zum grenzübergreifenden KAZA Transfrontier Conservation Projekt gehören, sind heute wieder sehr wildreich. Die Region bietet Reisenden einen himmlischen Kontrast zu allen anderen Regionen des Landes und neben klassischen Game Drives, vor allem Bootssafaris oder Walking Safaris auf und am Rande der Flüsse.

Büffel in der Zambezi Region in Namibia

Tipps und Anregungen:

  • Ein Game Drive oder (unvergesslich!) ein Game Walk zum Horse-Shoe, einer hufeisenförmigen Lagune im Kwando Schutzgebiet. Ohne Übertreibung ein absoluter Großwild-Hotspot Namibias mit Elefantenherden, Hippos, Giraffen und den großen Fleischfressern, aber auch den seltenen Letschwe- und Sitatunga-Antilopen.
  • Das Besondere: Eine (oder mehrere) exklusive Nächte auf einem Hausboot inmitten der Wildnis des Bwabwata Nationalparks.

Kgalagadi Transfrontier Park

Zugegeben, der Kgalagadi Transfrontier Park liegt nicht in Namibia, sondern ausschließlich in Südafrika und Botswana. Er ist aber so weit im hintersten Winkel der beiden Länder, dass der nächste internationale Flughafen mit Anbindung nach Europa in Windhoek liegt und man diesen Geheimtipp großartig mit Namibia verbinden kann.

Löwe im Kgalagadi Transfrontier Park

Die urwüchsige, weitgehend unberührte Landschaft der Kalahari Halbwüste, die man hier findet, gehört für uns mit zu den schönsten Regionen im südlichen Afrika.

Entlang der Trockenflüsse des Nossob und des Auob erstrecken sich sanfte Dünenlandschaften. Gerade in und direkt nach der Regenzeit entstehen fruchtbare, grüne Graslandschaften mit vielen Antilopenarten, Zebras, Strauße, aber auch unglaublich viele Erdmännchen und Greifvogelarten.

> Weitere Infos findest Du in unserem Artikel zu dem Kgalagadi Transfrontier Park

Tipps und Anregungen:

  • Eine Gewitternacht mit 1001 Blitzen
  • Unter dem Sternenhimmel über der Kalahari liegen, den Geruch des Lagerfeuers in der Nase und das ferne Brüllen eines Löwen im Ohr
  • Ein Bushman-Walk mit den San-Guides der !Xaus Lodge im südwestlichen Teil des Parks

Namib Rand „Dark Sky“ Schutzgebiet

Eines der größten privaten Schutzgebiete Afrikas ist das Namib Rand Gebiet südlich von Sesriem/ Sossusvlei zwischen den riesigen Sanddünen im Westen und dem Hochland im Osten der Namib Wüste. Weite, von goldenem Savannengras überzogene Ebenen, Dünen und schroffe Berge erwarten die Gäste der Lodges und Camps des Gebiets. 

Dark Sky Schutzgebiet in Namibia

Anders als in das weiter nördlich gelegene Gebiet Sesriem/ Sossusvlei verirren sich in diese Region bislang nur wenige Reisende. Die Landschaft der Namib Wüste ist hier nicht weniger atemberaubend, man kann aber die Magie der Wüste viel ungestörter auf sich wirken lassen. Der Namib Rand ist nachts nachweislich einer der dunkelsten Orte der Erde und wurde daher offiziell als Dark Sky Reserve anerkannt. 

Im Namib Rand bieten sich als Unterkünfte die luxuriösen Vollservice-Lodges der Wolwedans Collection und mehrere angrenzende Gästefarmen an. Ein besonderes Erlebnis für Naturliebhaber und Wanderer ist eine Mehrtageswanderung entlang des berühmten Tok-Tokkie Trails durch die Wüste.

Unser Tipp: 

  • Unbedingt die Wanderschuhe dabei haben für eine Tagestour in Begleitung eines lokalen Lodge Guides oder auf einer Mehrtageswanderung auf dem Tok-Tokkie Trail (Übernachtung auf Feldbetten direkt unter dem Sternenhimmel)
Rufen Sie uns unverbindlich an. Wir beraten immer kostenlos nach Ihren individuellen Wünschen.
Jochen Küpfer - Safari Experte
Jochen Küpfer - Safari Experte

Sie haben Fragen? Wir beraten gerne kostenlos.